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Die Wünschelrute


ist das traditionelle Werkzeug der Radiästhesie, sie ist jedoch auch unter Radiästheten wegen ihrer geringen Trefferquote umstritten. Daher bevorzugen heute manche Radiästheten Methoden, die sie als wissenschaftlicher betrachten. Es gibt keinen Grund anzunehmen, diese hätten eine höhere Trefferquote. Anhänger der Wünschelruten behaupten, diese seien ungedämpfte Resonanzkörper, deren Eigenfrequenz der Frequenz der Erdstrahlung entsprechen soll. Das Problem an dieser Theorie ist jedoch, dass es keine Erdstrahlung gibt. Bei einem Fund soll die Rute über der sogenannten Reizzone mit unterschiedlicher Intensität ausschlagen. Mit einer Wünschelrute ist es dem Rutengänger nach eigenem Bekunden möglich, Wasseradern, Gold, Kohle, Erze, Erdöl, Mineralien oder sogar verborgene Schätze aufzuspüren. Rutenausschläge könnten demnach auch auf geologische Verwerfungen sowie das hypothetische Erdgitter hinweisen. Bereits im 16. Jahrhundert nutzten Bauern diese Methode zum Auffinden von Erzen. Erste Aufzeichnungen über Wünschelruten reichen noch weiter bis ins Römische Reich und das alte Ägypten zurück.















Geschichte und Entwicklung


Die Wünschelrute zur Aufsuchung verborgener Dinge, so wie sie heute im Gebrauch ist, ist seit Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt. Für wesentlich älter hält man den Glauben an die besondere Kraft gewisser Baumzweige, besonders des gabeligen Mistelzweigs. Dies lässt sich einerseits auf den Zauberstab der Magier und Götter, anderseits auf eine alte Form des Wahrsagens durch das Werfen von Stöckchen, (Rhabdomantie) zurückführen.


Zum Beispiel wird in der Bibliothek von Ninive eine Göttin als Herrin des magischen Stabes genannt, und in der Bibel schlägt Moses mit seinem Stab auf den Felsen, aus dem daraufhin eine Quelle entspringt. Hermes besaß in der antiken Mythologie einen die Pforten der Unterwelt eröffnenden Schlangenstab, nach dem die Wünschelrute in der Renaissance auch als Virgula divina seu mercurialis bezeichnet wurde, wie denn der dem Hermes in mancher Beziehung entsprechende deutsche Sturmgott  als Gottheit des Wunsches und Stabes bezeichnet wird. Eine praktische Anwendung der Wünschelrute in unserem Sinne ist aber aus diesen Quellen nicht bekannt.


Die Stabwahrsagung oder Rhabdomantie scheint von mongolischen Stämmen und Chinesen auf Perser und Juden übergegangen zu sein. Auf das Wahrsagen aus auf die Erde geworfenen Stäben scheint sich die Klage Hoseas zu beziehen: „Mein Volk fragt sein Holz, und sein Stab soll ihm wahrsagen“.


Erst im Mittelalter finden sich Belege über den Gebrauch der Wünschelrute als eine besondere Methode einzelner Bergleute, die man Rutengänger nannte. Die erste schriftliche Erwähnung finden sich 1550 in Münster und 1556 bei Agricola. Letzterer berichtet, dass bereits zu diesem Zeitpunkt die Methode sehr umstritten und keineswegs allgemein üblich war. Nach späteren Quellen zufolge hielt man einen in der Johannisnacht unter verschiedenen Ansprachen und Zeremonien geschnittenen Gabelzweig vom  für vorzugsweise tauglich und trug ihn, gewöhnlich die Gabelenden mit beiden Händen umschlossen, so, dass der Stiel der Gabel in die Höhe stand und sich dann nach den Orten, wo sich die gesuchten Dinge befänden, bewegen („schlagen“) sollte.


Der Glaube an die Wünschelrute gewann später allgemeine Verbreitung, so dass auch die frühen Naturwissenschaftler und Physiker bis ins 19. Jahrhundert die verschiedenartigsten Versuche angestellt haben, ihre Bewegungen zu erklären.

Gegen das Ende des 17. Jahrhunderts setzte ein Rutengänger, Jacques Aymar, welcher vorgab, durch die Bewegungen seiner Rute die Spur von Verbrechern verfolgen zu können, Rechtsgelehrte und Physiker in Aufregung, und obwohl der Prinz von Conde diesen Mann als Betrüger entlarvte, schrieben die Physiker dicke Bände, um die Bewegungen der Rute durch den Einfluss der kleinen, von den verborgenen Dingen ausströmenden „Körperchen“ oder Cartesiusschen „Geisterchen“ zu erklären.


Im 18. Jahrhundert veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel wohl ein Dutzend Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von Ritter, Baader und Kieser fortgesetzt. Alle Letztgenannten glaubten an eine besondere „elektrometrische“ Kraft, welche in reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt werde und sich nicht bloß in den Bewegungen der in der Hand gehaltenen Holzzweige und anderer Dinge, sondern auch in körperlichen Empfindungen, ja Konvulsionen äußern sollte.


Mehrere dieser „Metall- und Quellenspürer“, insbesondere der italienische Landmann Campetti, mit welchem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts experimentierten, benutzten statt des Holzstabes auch den so genannten „bipolaren Zylinder“, einen zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltenen Metallstab, und das „siderische Pendel“, ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle, Schwefelkies u. dgl., welches unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.


Nachdem man die tierische Elektrizität samt dem „tierischen Magnetismus“ (siehe Magnetische Kuren), einen davon nicht wesentlich verschiedenen Tellurismus und Siderismus sowie das Od zur Erklärung der nicht abzuleugnenden Bewegungen genannter Instrumente zu Hilfe gerufen hatte und eine kaum übersehbare Literatur über diesen Gegenstand entstanden war, wiesen Gilbert, Marechaux, Erman, Pfaff u. A. nach, dass es sich einzig um unbewusste so genannte ideomotorische Bewegungen handle.


Bereits Zeidler hatte in seinem 1700 erschienenen Pantomysterium nachgewiesen, dass die Rute sich bewegte, wenn der Träger derselben den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte. Chevreul ("Journal des Savants", 1854) hat diese Erklärung Ende des 19. Jahrhunderts durch geistreiche und umständliche Versuche bestätigt.





Carpenter-Effekt


Der Carpenter-Effekt bezeichnet das Phänomen, dass das Sehen einer Bewegung - sowie in schwächerem Maße, dass das Denken an eine bestimmte Bewegung - die Tendenz zur Ausführung eben dieser Bewegung auslöst.


Neuere Untersuchungen mit elektrophysiologischen Methoden bestätigen die psychologische Gesetzmäßigkeit. Dabei ist der Carpenter-Effekt jedoch nur ein Aspekt des sog. ideomotorischen Prinzip (auch ideomotorisches Gesetz genannt), wozu auch das Ideo-Realgesetz gerechnet wird. Es lassen sich "... mit Hilfe der Ableitung der Muskelaktionspotentiale nichtbewußte und nicht bis zur sichtbaren Ausführung gelangende schwache Muskelaktivierungen nachweisen, die strukturell im Impulsmuster den wahrgenommenen, vorgestellten bzw. gedachten Bewegungen entsprechen." (bei Hacker, 1973).


Im Unterschied zum Carpenter-Effekt umfaßt das Ideo-Realgesetz auch Vorgänge der Suggestion, des autogenen Trainings, der Ausdrucksübertragung u. a., was auch genutzt wird für indirekte Trainingsmethoden unter arbeitspsychologischen Aspekten. So lassen sich z. B. bei praktisch wichtigen Tätigkeiten auch ohne vollständigen motorischen Vollzug beträchtliche Lerneffekte erzielen, so dass ein Einsatz hauptsächlich für das Erlernen folgenreicher und gefährlicher Arbeitsaufgaben zweckmäßig wird (Hacker, 1973).


Der englische Naturwissenschaftler William Benjamin Carpenter (1813-1885) beschrieb diesen ideomotorischen Effekt zum ersten Mal 1852. Viele esoterische Effekte von Para- und Pseudowissenschaften wie z. B. Pendeln, Gläserrücken, das Verhalten von Wünschelruten und die Gestützte Kommunikation, lassen sich durch diesen Effekt erklären, auch wenn das von den jeweiligen Anhängern bestritten wird.